Lassen Sie sich nicht einreden, diese Venus sei nur symbolisch. Der Künstler muss diese Details viele Stunden lang liebevoll beobachtet und in ihnen nicht nur die Essenz der Mutterfrau, der Göttin und des erotischen Symbols eingefangen haben. Die Details, die perfekt anatomisch geformten Stacheln, sogar das mit Hunderten von winzigen Muscheln verzierte Haarnetz. Man spürt auch das Wesen der Frau und wie selbstbewusst sie sich in der Zeit des Mutterkults verhalten konnte. So tritt sie vor die Höhle, mit den Händen auf der Brust und einer hochgezogenen Augenbraue, und braucht nur einen Blick auf die streitenden Männer, die schelmischen Kinder oder die Besucher aus einem anderen Stamm zu werfen, und alle beruhigen sich.
So wie in Böhmen alle die Venus von Věstonice bewundern, ist in Österreich die beliebteste Frau die Venus von Willendorf aus Aggsbach. Sie ist etwa 25.000 Jahre alt und hat bis heute nichts von ihrer Schönheit verloren.
Der 11 Zentimeter lange Original-Oolith aus Kalkstein verbirgt die Geschichte ihrer paläolithischen Vorfahren. Der Stein soll ursprünglich aus Italien stammen. Hat der Schöpfer seine Frau auf einer langen Expedition vermisst und sie geschnitzt?
3,5 x 1,5 cm.
21 g